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Entspannte Weihnachtstage

Bild: Mariya Muschard, Pixabay
Bild: Mariya Muschard, Pixabay

Alle Jahre wieder...

... kommt nicht nur das Christuskind, sondern Weihnachten auch immer sehr plötzlich.

 

Zum Jahresende können unverhofft Situationen auftreten, die auch unsere Vierbeiner vor Herausforderungen stellen.

Doch geben uns die letzten Tage des Jahres auch die Gelegenheit zur Ruhe zu kommen und gemütliche Stunden mit unserem Haustier zu verbringen. Wenn wir diese Chance nutzen können wir uns und unseren Tieren damit ein wertvolles Geschenk machen.

Giftige Zimmerpflanzen

Während der Weihnachtszeit haben bestimmte Pflanzen Hochsaison. Dazu gehören z.B. die Amaryllis, der Weihnachtsstern, die Mistel oder die Christrose. All diese Pflanzen sind für Hunde und Katzen giftig.

 

Die enthaltenen Gifte und deren Wirkungen variieren. Es kann im Ernstfall zu Magen-Darm-Beschwerden, Lähmungen und auch zu tödlichen Krämpfen kommen. Um einen solchen Zwischenfall auszuschliessen sollten diese Pflanzen nur an einem sicheren und für Tiere unzugänglichen Ort aufgestellt werden.

Ätherische Öle

Gerade in der Winterzeit erfreuen sich ätherische Duftöle grosser Beliebtheit. Doch was für uns Menschen wohltuend ist kann für Tiere schädlich sein.

 

Ätherische Öle können von Katzen nicht bzw. nur schwer abgebaut werden, da ihnen bestimmte Enzyme im Körper fehlen. Kontakt mit entsprechenden Ölen kann bei Katzen u.a. Erbrechen, Durchfall, Krämpfe oder Asthma auslösen. In einem solchen Fall sollte schnellstmöglich ein Tierarzt kontaktiert werden, da die Vergiftungserscheinungen lebensbedrohlich sein können. 

Schimmernde Kugeln üben auf Katzen eine besondere Faszination aus, doch sollten diese bruchsicher sein.  / Bild: Larisa, Pixabay
Schimmernde Kugeln üben auf Katzen eine besondere Faszination aus, doch sollten diese bruchsicher sein. / Bild: Larisa, Pixabay

Sicherer Weihnachtsbaum

Um Gefahrenquellen weitestgehend einzudämmen, sollte die Nordmanntanne oder Fichte einen sicheren Stand aufweisen. Kiefern sind giftig und sollten daher keine Option darstellen. Je kleiner der Baum und je stabiler der Christbaumständer, desto sicherer der Halt. Ein Standort in Wand-Nähe ist optimal, denn hier kann die Tanne zusätzlich mit einem Band befestigt werden.

 

Nutzt man einen wasserbefüllbaren Christbaumständer sollte dieser abgedeckt werden. Dadurch wird verhindert dass das Tier mit dem Wasser evtl. Baumharze, Pestizide oder Bakterien aufnimmt. Um Verdauungsproblemen bei den Vierbeinern vorzubeugen sollten herunterfallende Nadeln zwischenzeitlich immer wieder entfernt werden.

 

Nicht selten versuchen Katzen auch die Zweige anzuknabbern. Um dem vorzubeugen kann man Katzengras unweit des Tannenbaums platzieren. Interessantes katzenfreundliches Spielzeug kann ebenfalls dazu beitragen dass dem Weihnachtsbaum weniger Beachtung geschenkt wird. 

Baumschmuck

Lametta scheint mit den Jahren aus der Mode gekommen zu sein. In meiner Kindheit war der Baum noch schwer damit behangen, insbesondere meine Oma schien diesem Brauch einiges abgewinnen zu können, so dass es bei uns dann zu einer Tradition wurde. Frei nach dem Motto: Mehr ist mehr :-)

 

Ich muss wohl nicht erwähnen dass Lametta für Katzen extrem interessant ist, da es den Jagdinstinkt sehr weckt. Werden Lametta-Fäden jedoch geschluckt können sie für das Tier sehr gefährlich werden, z.B. kann es zu einem Darmverschluss kommen. Daher sollte man besser auf Lametta verzichten bzw. die Katze immer im Auge behalten. 

 

Auch sind Echtkerzen aufgrund der Verbrennungsgefahr keine gute Wahl, bestenfalls nutzt man batteriebetriebene Beleuchtung. Denn Stromkabel könnten das Interesse des Vierbeiners wecken.

Lebens- und Genussmittel

Die meisten von uns wollen es sich über die Feiertage richtig gut gehen lassen, denn die Weihnachtszeit ist bekannt für ihre vielen leckeren Spezialitäten.

 

Doch insbesondere Schokolade stellt hier eine grosse Gefahr für Hunde und Katzen dar. Das darin enthaltene Theobromin ist ein Inhaltsstoff aus der Gruppe der Methylxanthine, die in Kakaobohnen, aber auch in Kaffee oder Tee enthalten sind. Je dunkler die Schokolade ist, desto mehr Wirkstoff ist enthalten. Weisse Schokolade enthält fast kein Theobromin.

 

Während der Mensch den Weck-Effekt des Stoffes gut verträgt ist die Wirkung auf das Nervensystem der meisten Tiere zu stark. Bei geringer Dosierung zeigen sie meist nur Erbrechen und / oder Durchfall. Doch kann es bei grösseren Mengen auch zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen, die mit einem massiven Anstieg der Herzfrequenz, Gleichgewichtsstörungen, Zitter- und Krampfanfällen einhergehen. 

 

Alkoholhaltige Schoko-Pralinen verstärken den giftigen Effekt. Denn Alkohol ist bekanntermassen ein Zellgift welches im Körper zu grossen Schäden führen kann. Man sollte auch auf spezielle Hundeschokolade verzichten, damit das Tier gar nicht erst auf den Geschmack kommt.

Auch wenn Schoko-Herzen und Plätzchen sehr einladend aussehen - sie sollten nicht in die Pfoten unserer Haustiere gelangen, geschweige denn in den Magen. / Bild: Sabrina Ripke, Pixabay
Auch wenn Schoko-Herzen und Plätzchen sehr einladend aussehen - sie sollten nicht in die Pfoten unserer Haustiere gelangen, geschweige denn in den Magen. / Bild: Sabrina Ripke, Pixabay

Darüber hinaus sind einige Nuss-Sorten für Hunde und Katzen giftig, darunter die Macadamia-Nuss, die auch in der Weihnachtszeit sehr beliebt ist. Weintrauben und Rosinen können ebenfalls schon in kleinen Mengen giftig sein.

 

Generell sollten Essensreste nicht aus den Augen gelassen werden, da so mancher Vierbeiner seine Chance wittern könnte. Da das Festessen aber meist zu stark gewürzt ist und die Knochen splittern können sollten Tiere keine Möglichkeit haben davon zu fressen.

 

Heisse Raclette-Platten oder erhitztes Fondue-Fett können auch bei unseren Vierbeinern Verbrennungen auslösen. Daher sollte man das Tier während des Essens möglichst in einen Nebenraum bringen oder zumindest im Auge behalten.

 

Plätzchen-Backen macht Spass, doch sollten Hund und Katze keine Zuckerplätzchen oder Lebkuchen erhalten. Stattdessen gibt es sehr schöne Rezepte für Hunde- und Katzenkekse mit denen man den Tieren eine Freude machen kann.

In der Ruhe liegt die Kraft

Es ist der 23.12. und hektisch werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Das Wohnzimmer ist noch nicht aufgeräumt, die letzten Geschenke wollen eingepackt und auch Vorbereitungen für das Weihnachtsmenü getroffen werden. Zwischen Staubsauger und klapperndem Geschirr reagiert so mancher Vierbeiner mit einem akuten Fluchtreflex.

 

Um Stress vorzubeugen sollte man rechtzeitig einen ruhigen Rückzugsort einrichten, so dass sich das Tier problemlos zurückziehen und in Ruhe fressen und trinken kann. Wichtig ist auch, dass man kleine Routinen einhält und trotz aller Weihnachtsvorbereitungen Zeit mit dem Tier verbringt. Eine Runde spazieren gehen mit dem Hund oder 5 Minuten Kuscheln mit der Katze können auch dem Besitzer helfen neue Kraft zu tanken. Manche Tiere mögen gern am Geschehen teilhaben und die Gäste begrüssen, andere sind hingegen dankbar wenn sie sich zurückziehen können.

 

In jedem Fall nehmen Tiere den veränderten Alltag und die evtl. Anspannung der Besitzer wahr. Dazu kommen mögliche familiäre Konflikte, wenn beispielsweise der entfernte Onkel nur 1 x im Jahr zu Besuch kommt oder es überhöhte Erwartungen gibt. 

Sind wir dankbar für die schönen Momente die uns die Feiertage bringen und kommen selbst für ein paar Minuten zur Ruhe können wir möglichen Herausforderungen ganz anders begegnen.

Ich wünsche allen Lesern und ihren Tieren wunderschöne Feiertage 🎄🎅🌟

Auch Hunde mögen Weihnachts-Überraschungen. Zu den grössten Geschenken gehört aber für viele die gemeinsam verbrachte Zeit. / Bild: tatyanalevitskaya, Pixabay
Auch Hunde mögen Weihnachts-Überraschungen. Zu den grössten Geschenken gehört aber für viele die gemeinsam verbrachte Zeit. / Bild: tatyanalevitskaya, Pixabay